Konferenzrückblick
Gemeinsam mit unseren Partnern Energy Cities, der Stadt Modena und AESS haben wir vom 18. bis 20. Oktober im Rahmen der Grafting Cities Konferenz in der Stadt Modena (IT) ein buntes Programm angeboten. Im Folgenden finden Sie einen Rückblick auf die Angebote des Klima-Bündnis sowie alle verfügbaren Materialien.
18. Oktober | 19. Oktober | 20. Oktober
Impressionen der Konferenz finden Sie hier:
Fotos von der Stadt Modena | Fotos von Klima-Bündnis.
Mittwoch, 18. Oktober 2023
Klima-Bündnis Mitgliederversammlung 2023 | 15 – 18 Uhr
Zahlreiche Mitglieder und weitere Interessierte kamen online und vor Ort in Modena zusammen für die diesjährige Mitgliederversammlung. Nach einem Rückblick und dem Finanzbericht des letzten Jahres rückten die aktuellen Aktivitäten des Netzwerks ins Rampenlicht. Damit wurden Initiativen wie die Kindermeilen-Kampagne, die in diesem Jahr 20. Jubiläum feiert, die Klima-Bündnis Arbeitsgruppen oder der neue Klimafonds des Klima-Bündnis vor den Vorhang geholt. Das Netzwerk hat außerdem neue Vorstandsmitglieder gewählt und die Anpassung der Satzung des Vereins sowie der Geschäftsordnung verabschiedet. Abgerundet wurde der Auftakt der Jahreskonferenz mit einem informellen Aperitivo und Networking-Angebot.
Donnerstag, 19. Oktober 2023
Grafting Cities: Die lokale Ebene diskutiert | 10 – 13 Uhr
Ohne grüne Zukunft, gibt es keine Zukunft und ohne grüne Wirtschaft, gibt es bald keine Wirtschaft. Diese Aussage zählte zu den zentralen Botschaften des Vormittags. Nach der offiziellen Begrüßungsrunde und einer kurzen Keynote über die entscheidende Rolle von Kommunen in der Klimapolitik, lud die erste Diskussionsrunde Vertreter*innen aus München (DE), Krizevci (HR), Gran Canaria (ES) und Lecce (IT) ein, über ihre Erfahrungen zu sprechen, wie tiefgreifender Wandel vor Ort umgesetzt werden kann. In der zweiten Runde stand die Gerechtigkeit im Klimaschutz im Fokus: Wie können Städte und Kommunen Klimapolitik fair für alle Bürger*innen gestalten? Vertreter*innen aus Bologna (IT), Essen (DE), Brasov (RO) und Modena (IT) teilten ihre Ansichten. Abgerundet wurden die zwei Diskussionsrunden durch die europäische Perspektive, die Eero Ailio (Europäische Kommission) in seiner kurzen Ansprache einbrachte.
Mit der Modena-Erklärung setzten die anwesenden Städte und Netzwerke zum Abschluss des Vormittags gemeinsam ein starkes Zeichen. Hiermit forderten alle Teilnehmenden eine stärkere Anerkennung der Rolle der lokalen Ebene in der Klimapolitik und plädierten für ein dezentrales Energiesystem sowie die Betrachtung der Klimakrise als soziale Herausforderung. Hier geht's zur vollständigen Modena-Erklärung.
Der Klima-Bündnis Workshop Space | 15 – 17 Uhr
Workshop A: Klimaanpassung neu denken
In diesem Workshop präsentierte die Stadt Modena aktuelle Herausforderungen im Kontext der Klimaanpassung, bspw. das Risiko für extreme Hitze und Überschwemmungen. In interaktiven Kleingruppen haben Teilnehmende gemeinsam Ideen für diese Herausforderungen erarbeitet. Dabei herausgekommen sind kreative Lösungsansätze, wie bspw. die 3-30-300-Regel. Diese beschreibt, dass man mindestens drei Bäume vom Fenster aus sehen können, 30 % der Nachbarschaft mit Baumkronenschatten bedeckt sein und sich ein Park im Umkreis von 300 Metern befinden soll.
Beiträge
- Simone Rottiglia (Stadt Modena) & Francesca Poli und Marina Malossi (AESS)
Die Modena-Challenge (auf Englisch) - Hélène Rizzotti, Alicia Göpner und Max Beijnveled (Klima-Bündnis)
Klimaanpassung neu denken(auf Englisch)
Workshop B: Unsere bebaute Umwelt gestalten
Nach drei Impulsen über energieeffizientes Bauen, die aufsuchende Beratungskampagne, Energiekarawane, und das städtische Planungsvorhaben in Maintal, stand in diesem Workshop die kollegiale Beratung im Fokus. Ziel war es, gemeinsam Lösungen für kommunale Herausforderungen zu erarbeiten. Im ersten Schritt wurden kommunale Hürden gesammelt – von einer inklusiven Renovierungswelle über die Kommunikation mit den Bürger*innen bis hin zur Herausforderung, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Im Anschluss sammelten die Teilnehmenden Lösungsansätze und Ideen für jede dieser Hürden – ein Gewinn für alle Beteiligten!
"Die EU hat das Ziel, die Renovierungsrate um 2 % zu erhöhen, die Energiekarawane erreicht eine Renovierungsrate von 25 %, dies ist eine Vorreiterinitiative!" – Noelani Dubeta, Politische Referentin des Klima-Bündnis
Beiträge
- Sascha Hammes (Universität Innsbruck)
EnerPHit für ein klimaresilientes St. Johann (auf Englisch) - Brice Mertz (fesa e.V.)
Die Energiekarawane: Wie Kommunen Bürger*innen zur Sanierung ihrer Wohngebäude motivieren können (auf Englisch) - Nina Stiehr (Stadt Maintal, DE)
Konzept für klimafreundliche Fernwärme in einem Neubaugebiet in Maintal (DE) (auf Englisch)
Workshop C: Kommunale Lösungen für Energiearmut
In diesem Workshop wurden Beispiele für den strategischen Umgang mit Energiearmut aus ganz Europa vorgestellt – von Italien über Kroatien bis nach Bulgarien. Anschließend haben die Teilnehmenden in zwei interaktiven Gruppendiskussionen zwei Lösungsansätze erörtert: die Steigerung von Energieeffizienz in Gebäuden sowie den Aufbau von Energiegemeinschaften.
"Der Schutz von gefährdeten Haushalten mit niedrigem und Haushalte mit mittlerem Einkommen muss eine Priorität sein, wenn wir eine gerechte Energiewende sicherstellen wollen!" – Andreas Wolter, Bürgermeister von Köln und Vorstandsvorsitzender des Klima-Bündnis
Beiträge
- Eero Ailio (Berater für die Energiewende, Europäische Kommission)
Energiearmut: Das Konzept und die aktuelle Situation in der EU (auf Englisch) - Anna Amato (ENEA – Nationale Energieagentur Italien)
Die Rolle der Kommunen in der nationalen Politik zur Bekämpfung der Energiearmut (auf Englisch) - Diana Paunova-Galeva (SOFENA – Energieagentur Sofia)
Wie man ein Büro für Energiearmut in einer Großstadt einrichtet und betreibt (auf Englisch) - Karl-Ludwig Schibel (Klima-Bündnis Italien)
Strukturen zur Unterstützung von schwer erreichbaren und energiegefährdeten Haushalten (auf Englisch)
Workshop D: Echte Antworten – zukunftsfähige Optionen
In diesem Workshop standen zukunftsfähige Maßnahmen mit echter Wirkung im Fokus, wie die Einführung eines CO2-Preises in der Beschaffung, das Konzept des nachhaltigen Energie-Contracting aus den Niederlanden oder auch der Klimafonds des Klima-Bündnis als Möglichkeit, echte Klimaverantwortung zu übernehmen. Elena Gerebizza von ReCommon stellte zudem die Ergebnisse der Studie "Die Illusion des Grünen Wasserstoffs" vor und deutete auf die Herausforderungen dieser Technologie hin, wie bspw. die Produktion, der hohe Wasserbedarf und die Gefahr, dass das Potenzial von Energiespar- und Energieeffizienzmaßnahmen unausgeschöpft bleibt. Modena präsentierte dann ein konkretes Projektbeispiel aus der Region, in dessen Rahmen grüner Wasserstoff in Bussen eingesetzt werden soll.
Beiträge
- Miguel Morcillo (Klima-Bündnis)
DeCarb-Pro: CO2-Preis für die lokale Beschaffung (auf Englisch) - Hansjürgen Heinen (Klimaatverbond)
Nachhaltiges Energie-Contracting für Kommunen (auf Englisch) - Silke Lunnebach (Klima-Bündnis)
Der Klimafonds für Amazonien (auf Englisch) - Elena Gerebizza (ReCommon)
Die Illusion von Grünem Wasserstoff (auf Englisch)
Freitag, 20. Oktober 2023
Learn & Share | 10 – 12 Uhr
Angeregte Gespräche, thematischer Austausch und viel Inspiration für's Gepäck – das gab's beim Learn & Share Space in Modena. Der Marktplatz öffnete für zwei Stunden seine Türen und bot ein breites Angebot an Initiativen und Projekten von und für Städte und Gemeinden aus ganz Europa. Thematisch reichte das Angebot von Energiegemeinschaften über Anpassungmaßnahmen und naturbasierte Lösungen bis hin zu energieeffizienten Gebäuden, aufmerksamkeitsstarken Kampagnen zur Einbindung von Bürger*innen und Städtepartnerschaften für den Klimaschutz.