Die Klimakonferenz in Warschau 2013

Katastrophenschutz statt Vorsorge

Wieder ist ein Klimagipfel zu Ende gegangen. Wieder mal sind die Ergebnisse nach 2 Wochen Verhandlungen von mageren Kompromissen in letzter Sekunde geprägt. Der Minimalkonsens beinhaltet vor allem einen Fahrplan für das weitere Vorgehen, um in 2015 in Paris ein Nachfolgeabkommen zu verabschieden.

Was hat diese Konferenz ausgemacht? Da ist vor allem der starke Einfluss der Erdöl- und Kohlelobby, die den Hauptteil der Konferenzkosten gesponsert hat und mit ihrem Einfluss die Verhandlungen für einen effektiven Klimaschutz torpedieren und ausbremsen. Der Streit um Finanzfragen hat in Warschau deutlich die Frage um verbindliche Reduktionen von CO2 Emissionen überschattet.

Der Beginn der Konferenz wurde von den katastrophalen Auswirkungen von Taifun Haiyan auf den Philippinen überschattet. Der philippinische Vertreter hat in einer emotionalen Rede unter Tränen die Delegierten aufgefordert, mehr für ein verbindliches Abkommen zu tun und gleichzeitig angekündigt bis zum Abschluss eines Abkommens fasten zu wollen.

Immerhin konnten sich die Delegierten der internationalen Gemeinschaft doch noch zu einer gemeinsamen Entscheidung durchringen. Die Delegierten wurden gebeten, für die Opfer des Taifuns zu spenden.

Während die Verhandlungen blockiert und die vorhandenen Geldzusagen für Klimaschutz bisher nicht eigehalten wurden, werden Spenden für die Opfer gesammelt. Es scheint einfacher zu sein die Menschen für Geldspenden bei Katastrophen zu motivieren, als sich für die Vorsorge solcher Ereignisse einzusetzen.

„Loss and damages“  (Schäden und Verluste) ist als neues Verhandlungsthema schon auf der letzten Konferenz in Doha aufgetaucht. Wenn man sich schon nicht auf verbindliche und ehrgeizige Reduktionsziele einigen kann und es für Anpassungsmassnahmen oft schon zu spät ist, wendet man sich nun der Kompensation der durch den Klimawandel verursachten Schäden zu.

Als kleiner Erfolg wird eine Einigung in Bezug auf das REDD-Instrumentarium gesehen. Der Beitrag zu einem effektiven Klimaschutz ist aber sehr zweifelhaft, da mit REDD-plus unter Umständen ein Instrumentarium geschaffen wurde, das weitere Kompensationen durch Unternehmen und CO2-Emittenten erlaubt. Das ist nicht der effektivste Weg zu einer realen Reduktion der Emissionen.

Das Klima-Bündnis hat zwei Veranstaltungen durchgeführt, die dazu dienten, die bereits erzielten Erfolge im Klimaschutz sowie die entwickelten Instrumente vorzustellen.

Übergabe der Kindermeilen

Die erfolgreiche Übergabe der in 2013 gesammelten Kindermeilen (fast 2,2 Millionen grüner Meilen) fand diesmal mit Beteiligung von Kindern einer Schule aus Elk statt. 10 Kinder und 2 Lehrerinnen hatten die über 4 stündige Fahrt von Elk nach Warschau auf sich genommen, um stellvertretend die gesammelten Meilen an die Vorsitzende des Klimasekretariates Frau Figueres und Vertretern verschiedener nationaler Delegationen zu übergeben. Im Rahmen einer kommunalen Klimaschutztagung wurden die Meilen auch Vertretern des deutschen Umweltministeriums zu übergeben.

Unsere indigenen Partner

Die indigenen VertreterInnen aus Amazonien waren diesmal mit einer sehr kleinen Delegation in Warschau. Dies hängt zum einen mit dem Aufwand einer solchen Reise zusammen, aber auch, weil sie sich auf eine große Amazonien-Konferenz im Dezember vorbereiten wollten. Dort soll auch ein Fahrplan diskutiert werden für die Teilnahme an der Klimakonferenz 2014, die in Lima, Peru stattfinden soll.