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Pressemitteilung | 12.10.2017

Von Frankfurts Nordend ins Arnheimer „Spijkerkwartier“ quer durch Europa: Klimaschutz beginnt in der Nachbarschaft!

Am 5. und 6. Oktober kamen in Arnheim (Niederlande) kommunale VertreterInnen sowie gemeinnützige Organisationen und Nachbarschaftsinitiativen aus Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich und der Niederlande zusammen. Sie tauschten sich über ihre Erfahrungen aus, wie BewohnerInnen für mehr Nachhaltigkeit und CO2-Einsparungen in ihrer Nachbarschaft motiviert werden können. Dabei warfen sie einen besonders interessierten Blick auf die Kampagne „Stadtwandeln“: SpaziergängerInnen begeben sich hier durchs Frankfurter Nordend zu Orten, die für einen klimafreundlichen Lebensstil stehen. Die Kampagne wurde erst kürzlich auf Worms übertragen, wird fortan in Essen begeistern und ist nun auch im niederländischen Arnheim in aller Munde. Denn auch hier, im „Spijkerkwartier“, gibt es bereits zahlreiche Nachhaltigkeitsprojekte, auf die eine solche Kampagne gezielt aufmerksam machen kann.

Dass „Stadtwandeln“ nun auch über nationale Grenzen hinweg auf Interesse stößt, ist die Frucht eines durch die EU geförderten Projektes: In Arnheim trafen sich die Projektpartner von „CAN – Climate Active Neighbourhoods“ unter Leitung des Städtenetzwerkes Klima-Bündnis. Von 2016 bis 2019 arbeiten sie – das sind Kommunen, gemeinnützige Organisationen und Energieagenturen aus fünf europäischen Ländern – gemeinsam daran, Klimaschutz auf Nachbarschaftsebene zu stärken. Initiativen vor Ort, die mit klassischen Gewohnheiten des Energieverbrauchs brechen und langfristige Verhaltensänderungen anstoßen, werden gefördert. Die energetische Sanierung von Wohngebäuden in sozialbenachteiligten Nachbarschaften steht dabei im Mittelpunkt. Innovativ ist die Herangehensweise der Städte und Gemeinden: sie versuchen stärker als je zuvor auf die Bedürfnisse in der Nachbarschaft einzugehen und diese mit eigenen Klimaschutzkonzepten in Einklang zu bringen.

Die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten ist der Schlüssel zum Erfolg. So gibt es neben dem „Stadtwandeln“ eine Vielzahl weiterer Synergien mit CAN: Liège (Belgien) kann für ein geplantes mobiles Beratungsbüro zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden auf die Erfahrungen der Wormser „Energiekarawane“ zurückgreifen. Worms wiederum profitiert von der Expertise aus Brest (Frankreich), um zukünftig in der eigenen Stadt Thermografie-Rundgänge anzubieten. Nachbarschaftsinitiativen aus Essen und Arnheim wiederum trafen sich bereits im September, um zu diskutieren, wie sie über CAN größere Aufmerksamkeit in ihren Kommunen finden können.

Der transnationale Ansatz von CAN ermöglicht es, verschiedenste Ansätze zu erproben und auf unkomplizierte Weise erfolgreich auf Städte und Gemeinden in ganz Europa zu übertragen. Hindernisse und Probleme können ebenfalls gemeinschaftlich schneller überwunden werden. Um es mit den Worten der Klimaschutzmanagerin Katharina Reinholz aus Worms zu sagen „Wieso alles neu erfinden, wenn wir so unkompliziert voneinander lernen können?“. Es bleibt spannend, welche weiteren Gewinne der Klimaschutz aus den transnationalen Erfahrungen ziehen wird!

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© Infrastruktur & Umwelt | Foto: Birgit Haupter