19.06.2019
Über 340 Organisationen fordern die Einstellung der EU-Handelsgespräche mit Brasilien
Am 17. Juni 2019 forderten mehr als 340 zivilgesellschaftliche Organisationen die EU auf, die laufenden Mercosur-Handelsgespräche einzustellen. Die Europäische Geschäftsstelle des Klima-Bündnis und das Klima-Bündnis Österreich haben den gemeinsamen Brief unterzeichnet. Das Dokument weist auf die sich verschlechternde Menschenrechts- und Umweltsituation in Brasilien hin. Es fordert die EU auf, Präsident Bolsonaro die unmissverständliche Botschaft zu übermitteln, dass sie ein Handelsabkommen unter den derzeitigen Bedingungen ablehnen wird. Als notwendige Voraussetzung für weitere Gespräche fordert es ein Ende der Menschenrechtsverletzungen und der weiteren Entwaldung sowie konkrete Klimaschutzverpflichtungen. Seit dem Amtsantritt von Bolsonaro hat die Entwaldung stark zugenommen, die Angriffe auf Umweltschützer und die indigene Bevölkerung hat sich stark erhöht und die für die Bekämpfung des Klimawandels zuständigen Regierungsstellen sind aufgelöst worden. Die EU kann ihren großen Einfluss nicht nur dazu nutzen, um Verschlechterungen zu verhindern, sondern auch um erhebliche Verbesserungen der Bedingungen in Brasilien und im Amazonasgebiet im Allgemeinen zu erreichen. Mitte November wird das Klima-Bündnis im Rahmen einer gezielten Veranstaltung in Brüssel versuchen, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Handelsargumentation EU-Mercosur auf die Menschenrechte und die Umwelt weiter zu schärfen.