News

Stop EU-Mercosur

22.07.2020

Klima-Bündnis tritt dem Netzwerk Gerechter Welthandel bei

Das Klima-Bündnis hat sich der Stimme von über 60 Organisationen aus ganz Deutschland angeschlossen als Unterstützer des Netzwerkes Gerechter Welthandel, um das Mercosur-Freihandelsabkommen in seiner jetzigen Form zu stoppen.

"Dieses Abkommen würde die Bemühungen unserer Mitgliedskommunen  der letzten 30 Jahre im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Klimagerechtigkeit unterminieren," erklärt Madlie Le Bihan aus dem Klimagerechtigkeitsteam des Klima-Bündnis. "Jedes Abkommen, welches mit der Bolsonaro-Regierung unterzeichnet wird, stellt eine Befürwortung seiner sowohl ökologisch als auch sozial katastrophalen Politik dar, für die unsere Städte, Gemeinden und Bürger*innen, ganz zu schweigen von unseren indigenen Partnern in Amazonien und den unzähligen Ökosystemen, auf die wir alle angewiesen sind, teuer bezahlen müssen".

Das seit langem verhandelte Abkommen zwischen der Europäischen Union und den sogenannten Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay wurde im Juni 2019 abgeschlossen, obwohl die Nachhaltigkeits-Folgenanalyse des Abkommens erst im Juli 2020 veröffentlicht wurde. Die Analyse zeigt, dass das Abkommen insbesondere Importe von Agrarprodukten aus den Mercosur-Ländern und EU-Exporte von, unter anderem, Fahrzeugen und Chemikalien steigern würde. So würde das Abkommen eben solche Industriezweige deutlich stärken, die bereits maßgeblich zur Klimakrise beitragen. Die (Rind)fleischindustrie, die maßgeblich profitieren würde, ist bereits die Hauptursache für die illegalen Abholzung im Amazonasbecken.

Die EU bereitet das Abkommen derzeit zur Unterzeichnung vor. Allerdings ist es fraglich wie die EU behaupten kann, ihre Klimaziele zu erreichen, während sie ein Handelsabkommen dieser Form anstrebt. Die deutsche Bundesregierung, die aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, zielt auf ein Anschließen des Abkommens im November dieses Jahres.

Weitere Informationen

Foto: Uwe Hiksch