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Pressemitteilung | 07.08.2018

Indigene Rechte zum Schutz der Regenwälder

Zum Internationalen Tag der indigenen Bevölkerungen der Welt am 9. August 2018

Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen der Gewährung indigener Rechte und der Lösung der Klimakrise, betonen indigene Vertreter*innen in der „Erklärung von Macapá“, dem Abschlussdokument der großen COICA-Konferenz aller neun indigenen Nationalorganisationen des Amazonasbeckens in Brasilien vom 20. bis 22. Juni 2018. Indigene Gebiete wiesen über 80 Prozent weniger Zerstörung auf, als andere Gebiete, schützen also Biodiversität, Wald und Klima.

Das in Macapá neu gewählte Führungsteam der COICA mit dem Generalkoordinator José Gregorio Mirabal aus Venezuela, setzt auf erneuerbare Energien – nicht nur als Strategie gegen den Klimawandel, sondern auch zum Schutz des eigenen Lebensraums. Dieser ist durch große Infrastrukturprojekte wie Wasserkraftwerke und Straßen, aber auch durch großflächige Landwirtschaft, Bergbau und Erdölförderung gefährdet.

„Die ILO-Konvention Nr. 169 ist eines der wenigen rechtlichen Instrumente, das unsere territorialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte anerkennt. Deshalb ist es wichtig, dass Europa im Kampf gegen den Klimawandel und seiner neuen Energiestrategie, die indigenen Völker mit der Ratifizierung der Konvention stärkt und wir unseren Beitrag in diesem gemeinsamen Kampf leisten“, richtet sich Mirabal an Unterstützer*innen der indigenen Bevölkerung in Europa.

Ganz in diesem Sinne hat das Europäische Parlament im Juli beschlossen, die uneingeschränkte Anerkennung und den Schutz der Rechte von rund 370 Millionen indigenen Völkern weltweit voranzubringen. In der Resolution wird die EU aufgefordert in ihren Strategien zu Entwicklung, Investitionen und Handel die Rechte indigener Völker zu beachtet. Sie appelliert zugleich an alle EU-Staaten das ILO-Übereinkommen Nr. 169 zu ratifizieren.

Luxemburg ist dieser Aufforderung schon gefolgt: Als 23. Land weltweit und dem fünften in Europa hat Luxemburg die ILO-Nr. 169 ratifiziert. Dies ist vorbildlich für alle Staaten in der EU, denn auch Länder, in denen keine indigene Bevölkerung lebt, können deren Rechte anerkennen und damit zu Wald- und Klimaschutz beitragen. „Wo indigene Völker leben und über Landrechte verfügen, bleibt die natürliche Umwelt erhalten. Damit leistet eine Ratifizierung nicht nur einen Beitrag zum Schutz von Menschenrechten, sondern auch zum Schutz des Weltklimas“, erklärt Dietmar Mirkes vom Klima-Bündnis in Luxemburg.

Auf der Internationalen Klima-Bündnis-Konferenz „Connecting Cities ‒ Kommunale Lösungen für globale Herausforderungen“, die vom 1. bis 3. Oktober 2018 in Barcelona stattfindet, wird eine Delegation der COICA teilnehmen und gemeinsam mit den Mitgliedskommunen eine Strategie der Zusammenarbeit für die kommenden Jahre erarbeiten.

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