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Pressemitteilung | 05.07.2017

Gemeinsam Klima-Kulturen wandeln

Start der Kollaborations- und Lernplattform des ClimateCulture-Lab

Seit Anfang Juli bietet das Internet einen innovativen Zugang zum Thema „klimafreundlicher Kulturwandel“: die Online-Kollaborations- und Lernplattform des ClimateCulture-Lab (CCL). Das CCL ist ein von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des BMUB gefördertes Projekt. In bundesweiten Workshops sowie mit der neuen Internetplattform begleitet es den notwendigen nächsten Transformationsschritt hin zu einer Gesellschaft ohne schädlichen Ausstoß von Treibhausgasen. Die kostenfreie Registrierung auf der Plattform ist ab sofort möglich. Ziel ist es, einen Beitrag zum tiefgreifenden Kulturwandel zu liefern, der nötig ist um den Klimawandel einzudämmen.

„Das Klima-Bündnis steht nicht allein in seiner Auffassung, dass die im Abkommen von Paris 2015 erzielten Vereinbarungen nur durch einen grundlegenden Kultur-Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt werden können“, betont Claudia Schury vom Klima-Bündnis und Co-Projektleiterin im CCL. „Technische Lösungen wie der Einsatz erneuerbarer Energien sind zwar die unverzichtbare Grundlage für eine Transformation. Aber wir müssen jetzt auch raus aus unserer klimaschädlichen Alltagskultur. Sonst gelingt der Umbau unserer Energiesysteme nicht“, ergänzt ihr Klima-Bündnis-Kollege Carsten Kuhn.

Weil kultureller Wandel nicht durch Richtlinien verordnet werden kann, braucht es neue Qualitäten der Selbstmotivation. Dem Aufbau von Veränderungskompetenz kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Vielen Menschen ist diese Herausforderung bereits bewusst. Dem Wandel stehen aber alltägliche und berufliche Routinen oft im Weg. Hier setzt die innovative Plattform des CCL an. Sie will aufzeigen, wie suffizientes Handeln und ein anderer Umgang mit Energie leicht und sogar mit Spaß gelingen kann. „Das wichtigste Werkzeug im Wandel sind wir selbst“, so die CCL-Projektleiterin Andrea Steckert vom Pestel Institut, dem Verbundpartner im Projekt. „Mit dem ClimateCulture-Lab unterstützen wir den Kultur-Wandel durch strukturierte Dialogangebote mit Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. Damit laden wir zu Entdeckungsreisen ins klimafreundliche Neuland ein.“

Daher ist auch das Angebot der neuen Online-Plattform wie eine Reise mit einzelnen Stationen aufgebaut: Video-Sessions liefern einmal im Quartal Impulse für die eigene Reise und greifen neue, spannende Fragen auf. Hier wird beispielsweise untersucht, woher die „Energie für den Wandel“ stammt, wie wichtig sinnlich-ästhetische Transformationserfahrungen sind oder warum Kultur mit der Metapher eines Eisbergs beschreibbar ist. Zu Wort kommen fortlaufend namhafte ExpertInnen aus den einzelnen Themenbereichen. Im Anschluss an die Video-Sessions bieten Kollegiale Coaching-Kreise die Möglichkeit, sich selbst-organisiert und strukturiert in kollegialen Fallbesprechungen gegenseitig zu coachen. Anregungen zum eigenen Achtsamkeitstraining unterstützen die CCL-Community dabei, den inneren Kompass bewusst auf gangbare klimafreundliche Routen auszurichten. Anregungen für eigene Projekte liefern Inspirationen aus Kunst, Alltagskultur, Theater und Film.

Da Klima-Kultur-Wandel nicht allein digital angestoßen werden kann, gibt es sechzehn analog stattfindende Kommunale Werkstätten, deren Vor- und Nachbereitung über die Plattform laufen. Ein thematischer Schwerpunkt wird auf den Umbau des lokalen Energiesystems gelegt. „Die Werkstatt ist der erste Schritt, ein Samenkorn, das im weiteren Prozess aufgeht und dann volle Wirkung entfalten kann“, erklärt Schury.

CCL lebt und lernt durch die Community – nach der Registrierung auf der Plattform können alle mitmachen und direkt loslegen: KommunalvertreterInnen, KlimaschutzakteurInnen, Mitglieder von Netzwerken aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Kreative und Kulturschaffende sowie interessierte BürgerInnen. Alle Angebote des CCL sind kostenfrei.

Das ClimateCulture-Lab ist ein Verbundprojekt von Klima-Bündnis e.V., Pestel Institut gGmbH und Solar-Institut Jülich. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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