Pressemitteilung | 30.01.2017
Die erneuerbare Energiequelle: Oberflächennahe Geothermie - fast überall vorhanden, aber kaum bekannt
Frankfurt am Main, 30. Januar 2017. Die im Alpenraum reichlich vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien werden bislang kaum genutzt. In der Wahrnehmung der Kommunen will das Klima-Bündnis mit Hilfe des GRETA-Projekts (Near-surface Geothermal Resources in the Territory of the Alpine Space) die relativ wenig bekannte oberflächennahen Geothermie stärken.
Während der dreijährigen Laufzeit des EU-Projekts GRETA (2015 bis 2018) sollen die großen, noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten der oberflächennahen Geothermie aufgezeigt und so der Einstieg in die Nutzung gefördert werden. Das Bekanntmachen des Potenzials der oberflächennahen Geothermie, der länderübergreifende Austausch von Best-Practice und die Entwicklung eines Tools zur Einbindung der oberflächennahen Geothermie in die kommunale Energieplanung stehen im Mittelpunkt des Projekts GRETA.
Die Projektpartner entwickelten während des ersten Projektjahres ein genaues Bild der aktuellen Situation im Projektgebiet (im Alpenraum in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz). Im Rahmen von zwölf lokalen Treffen und zwei Online-Umfragen gaben kommunale Akteure und weitere InteressensvertreterInnen inhaltliche Beiträge und Rückmeldung zu ihren Aktivitäten vor Ort.
Bislang wurde eine gemeinsame Methode zur Erstellung einer großmaßstäblichen Karte entwickelt, die anhand von technischen, ökologischen und rechtlichen Kriterien über die Eignung für oberflächennahe Geothermie informiert. Auf nationaler Ebene werden zurzeit relevante Daten zur Darstellung in einem Geoinformationssystem identifiziert.
Eine vergleichende Analyse der gesetzlichen Regelungen zur oberflächennahen Geothermie wurde durchgeführt und steht auf der Projektwebsite zur Verfügung. Zwischen den Gebietskörperschaften, die an der Festlegung und Durchsetzung von Vorschriften beteiligt sind, gibt es in den einzelnen Ländern große Unterschiede: In Frankreich wird über Regelungen auf Bundesebene entschieden, während in den meisten anderen Ländern die lokale und die nationale Ebene über Entscheidungsbefugnisse verfügen.
Darüber hinaus sind ein Katalog der verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und -techniken der oberflächennahen Geothermie und deren Erfolgsmodelle frei verfügbar. Darin wird die breite Anwendungspalette dieser Systeme dargestellt und ihre Unterschiede erläutert. Dieses Dokument dient als Entscheidungshilfe, welche Art der Nutzung von oberflächennaher Geothermie unter Berücksichtigung der individuellen Nachfrage und der klimatischen Bedingungen geeignet ist.
Die Gemeinde Cerkno (Slowenien), der Landkreis Oberallgäu (Deutschland) und die Region Aostatal (Italien) wurden als Pilotgebiete ausgewählt. Hier werden Methoden für die Integration oberflächennaher Geothermie in die lokale Energieplanung entwickelt und umgesetzt.
Die veröffentlichten Dokumente sind auf den Websites vom Klima-Bündnis und GRETA kostenlos erhältlich.
KONTAKTE
Janina Emge
Klima-Bündnis | +49 69 717139-27 | j.emge(at)klimabuendnis.org
Dr. Andreas Kress
Klima-Bündnis | +49 69 7171 39 -33 | a.kress(at)klimabuendnis.org
PROJEKTPARTNER
Academia Europea Bolzano (Italien)
ARPA Valle d'Aosta (Italien)
BRGM (Frankreich)
Climate Alliance (Deutschland)
Geologische Bundesanstalt (Österreich)
Geološki zavod Slovenije (Slowenien)
INDURA (Frankreich)
Politecnico di Torino (Italien)
Regione Lombardia (Italien)
Technische Universität München (Deutschland)
Triple S-GmbH (Deutschland)
Universität Basel und Kantonsgeologie (Schweiz)