Klima-Bündnis auf COP21

Die UN-Klimakonferenz COP21 im Dezember 2015 mündete im Pariser Klimaabkommen, dessen erklärtes Ziel es ist, die globale Erwärmung „deutlich unter 2ºC“ zu senken und sich dabei allmählich der 1,5 Gradmarke anzunähern. Das Klima-Bündnis begrüßt das Pariser Klimaabkommen als diplomatischen Erfolg im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Insbesondere als Wegweiser für wichtige Klimaakteure wie lokale Behörden und indigene Völker spielt das Abkommen eine wichtige Rolle, da Begriffe wie „Mutter Erde“ und „Klimagerechtigkeit“ eben jene Konzepte widerspiegeln, die den Gründungsgedanken des Klima-Bündnis ausmachen.

Doch trotz des vielgepriesenen Durchbruchs, der auf der Pariser Klimakonferenz erzielt werden konnte, weist das Abkommen nicht wenige Schwächen auf. Wie bei einem Dokument dieses Umfangs zu erwarten war, jedoch nicht weniger enttäuschend, enthält das Abkommen jede Menge Uneindeutigkeiten. Besonders deutlich sind diese in den Klimaschutz-Zusagen der Länder (Intended Nationally Determined Contributions - INDC), die geradezu willkürlich erscheinen und in den einzelnen Ländern auf ganz unterschiedlichen Grundlagen aufbauen.

Diese nationalen Klimazusagen lassen CO2-Kompensation und Forstwirtschaft als Reduktionsstrategien zu. Bedauerlicherweise beruhen mehr als die Hälfte aller INDCs auf marktgesteuerten Kompensationsmechanismen. Darin sieht das Klima-Bündnis eine weitere Gefahr für das Erreichen der Ziele, denn Kompensationsinstrumente haben sich in der Vergangenheit als wenig erfolgversprechend erwiesen und können den Druck auf die Forstwirtschaft und die indigene Bevölkerung weiter verschärfen.

Neben den Gefahren, die mit Kompensationen einhergehen, verweist das Pariser Klimaabkommen selbst auf die große Diskrepanz zwischen den Klimazusagen der Länder und den Zielen. Schätzungen zufolge würden die aktuellen Zusagen zu einem globalen Temperaturanstieg von 2,7 ºC führen (siehe Bericht). Die INDCs sollen deshalb erstmals 2018 und danach alle fünf Jahre überprüft werden. 

Das Klima-Bündnis wird Entscheidungsträger weiterhin ermutigen, das „deutlich unter 2ºC“ Ziel zu verwirklichen.

Nun zu etwas Erfreulicherem: Die Pariser Klimakonferenz war ein historischer Moment für Städte und Gemeinden, welche von uns – und zunehmend auch von der internationalen Gemeinschaft – als größte Chance für unsere Klimaziele gesehen werden. Der Konvent der Bürgermeister macht große Fortschritte und hat während des zweiwöchigen Gipfeltreffens viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. An dem parallel stattfindenden Klimagipfel für lokale Entscheidungsträger (Climate Summit for Local Leaders) im Pariser Rathaus nahmen so viele lokale Entscheidungsträger teil wie nie zuvor, die sich alle für stärkere Bemühungen vonseiten nationaler Regierungen aussprachen.

Schon seit dem Klimagipfel 2014 in Lima sind die peruanische und französische COP-Präsidentschaften zunehmend darum bemüht, Kommunen und andere Akteure mit einzubeziehen, die normalerweise nicht am Verhandlungstisch sitzen. Im Rahmen der Lima Paris Action Agenda (LPAA) sollen Städte und Gemeinden, regionale Behörden und andere Akteure einen festen Platz im internationalen Klimaprozess einnehmen. Der Climate Chance Summit, der vom 26. bis 28. September 2016 im französischen Nantes stattfindet, ist ein Meilenstein dieser Entwicklung. Auf dem Gipfeltreffen, das dieses Jahr zum zweiten Mal abgehalten wird und zu einem jährlichen Ereignis werden soll, werden vor den jeweiligen Klimagipfeln die Stimmen eben dieser Akteure gehört. Das Klima-Bündnis ist der Meinung, dass die LPAA eine bedeutende Errungenschaft für lokale Regierungen darstellt.

Highlights

Das Klima-Bündnis war anlässlich dieses historischen Klimagipfels besonders aktiv, nicht nur im Vorfeld der Veranstaltung, sondern auch während der Konferenz in Paris (siehe unten stehend unsere Kernbotschaften)...

  • Wir waren mit zahlreichen Side-Events präsent, zu Themen wie dem globalen Konvent der Bürgermeister, Energieeffizienz sowie der Rolle der indigenen Völker im internationalen Klimaprozess. In den zwei Wochen in Paris und während der Veranstaltungen haben Klima-Bündnis-Botschafter, (Ober)-Bürgermeister und andere kommunale EntscheidungsträgerInnen aus Klima-Bündnis-Kommunen, unser Netzwerk und seine Botschaften würdig vertreten.
  • Die offizielle Übergabe der „Grünen Meilen“ - wie jedes Jahr gesammelt von Kindern aus ganz Europa im Rahmen der ZOOM-Kampagne - an die Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres erhielt in diesem Jahr einen besonderen Platz während der Eröffnungszeremonie des Youth and Future Generations Days.
  • Während der ersten Konferenzwoche besuchten Hunderte von Menschen den Stand des Klima-Bündnis, ließen sich fotografieren und gaben eine Erklärung zum Klimaschutz ab. Das Klimabündnis veröffentlichte fortlaufend Artikel auf Twitter und Facebook, postete Blog-Beiträge und veröffentlichte Fotos.

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