CO2-Preismodell für Kommunen

Entwicklung eines europäischen CO2-Preismodells

Solange Treibhausgasemissionen keinen Preis haben, werden wir sie weiterhin behandeln als gäbe es sie nicht. Die Lösung für dieses Problem ist ein mit dem Markt verknüpfter CO2-Preis. Die CO2-Bepreisung ist ein wichtiger Teil der Strategie hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Das Klima-Bündnis geht dieses Problem nun mit seinem niederländischen Mitglied Klimaatverbond Niederlande an und entwickelt ein realistisches CO2-Preismodell für Kommunen in ganz Europa.

Viele Kommunen in den Niederlanden nutzen bereits einen CO2-Preis. Auf Basis ihrer Erfahrungen soll nun im Rahmen dieses Projekts ein CO2-Preismodell für Kommunen in ganz Europa entwickelt werden. Eine thematische Arbeitsgruppe bestehend aus interessierten Mitgliedern des Klimaatverbond und des Klima-Bündnis wird eingerichtet, um bereits vorliegende Erfahrungen und ein mögliches CO2-Preismodell zu diskutieren und analysieren. Kommunen können als Pilotkommune aktiv werden, damit die Entwicklung des CO2-Preismodells unterstützen und dieses vor Ort testen. 

Die meisten CO2-Preis-Initiativen decken einen dieser politischen Bereiche ab: grüne öffentliche Beschaffung, Politikgestaltung und Kosten-Nutzen-Analyse oder die Einrichtung von Fonds und Partnerschaften.

  • Das Beschaffungswesen ist einer der Bereiche, in denen ein CO2-Preis zu einer effektiven Klimapolitik führt. Bei der Bewertung von Angeboten können lokale Behörden diesen Preis nutzen, um sowohl Qualitätsansprüche als auch die Emissionen zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen. Dadurch fördern Kommunen, die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen und Unternehmen konkurrieren um den geringsten CO2-Ausstoß.
  • Politischer Entscheidungsträger*innen kämpfen oft mit kurz- und langfristigen Prioritäten und sehen sich gleichzeitig mit Budgetbeschränkungen und konkurrierenden politischen Zielen konfrontiert. Das Fällen von Entscheidungen und das Festlegen von Prioritäten können mit Hilfe eines realistischen Preises für CO2-Emissionen unterstützt werden, indem die sozialen und ökonomischen Einflüsse der Klimakrise reflektiert werden.
  • CO2-Emissionen direkt auf null zu reduzieren, ist unmöglich. Eine schrittweise Reduzierung der Emissionen bedeutet aber auch, dass Kommunen und Unternehmen in den nächsten Jahren weiterhin CO2 ausstoßen werden. Kommunen können den Einfluss dieser Emissionen jedoch mit einem CO2-Preis berechnen. Die Kosten der Emissionen können dann beispielsweise ganz oder in Teilen zur Seite gelegt und in einen Fonds einbezahlt werden, um nachhaltige Ausgaben abzudecken oder entsprechende Organisationen und Unternehmen zu unterstützen.

Das Projekt ist ein internes Projekt des Klima-Bündnis in Kooperation mit Klimaatverbond Niederlande und ist für eine Projektlaufzeit von drei Jahren angelegt.

Mehr erfahren? Kontaktieren Sie Miguel Morcillo unter m.morcillo(at)klimabuendnis.org für mehr Informationen.

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