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03.12.2019

COP25: Indigene Rechte, Entwaldung und Brände im Amazonasgebiet

Mit dem Start der UN-Klimakonferenz (COP 25) in Madrid eröffnete das Klima-Bündnis die Diskussion zum Thema indigene Rechte, Territorien und Ressourcen mit Alexander Van der Bellen, der österreichische Bundespräsident. Unser indigener Partner, die COICA (Dachorganisation der indigenen Völker im Amazonasgebiet), erklärte aufgrund der verheerenden Situation im Amazonasbecken eine humanitäre und ökologische Notlage - mehr als 500 indigene Völker befinden sich in unmittelbarer Gefahr. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und den Brände im Amazonasregenwald ist es wichtig, mit denen in Dialog zu treten, die am stärksten bedroht sind.

Der direkte Zusammenhang zwischen der zunehmenden Entwaldung des Amazonasgebietes, Menschenrechtsverletzungen in Brasilien und unserem Konsumverhalten in Europa ist der Kern der Debatte. Die fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung in den Amazonasländern mit einer stetig steigenden Exportquote führt dazu, dass der Druck auf das Ökosystem, das für die Regulierung des Klimas des gesamten Subkontinents verantwortlich ist, und die dort lebenden (indigenen) Völker, stetig wächst. Gemeinsam mit seinen indigenen Gästen aus Kolumbien und Peru trägt das Klima-Bündnis das Thema nach Madrid und diskutiert u. a. über die Notwendigkeit der Sicherung indigener Territorien im Amazonasbecken.

Andere Themen sind das Handelsabkommen EU-Mercosur, welches in seiner aktuellen Form die Situation in der Region noch einmal verschlimmern würde. Es gewährleistet nicht annähernd ausreichenden Schutz für die Wälder und die dort lebenden Völker. Bei solchen Verhandlungen ist es erforderlich, dass Europa seine kommerzielle Hebelwirkung nutzt, um die Bedingungen für die Menschen und das Klima zu verbessern.

Darüber hinaus verfügt die EU über kein Instrument, um sicherzustellen, dass Importe in die EU weder zu weiterer Entwaldung noch zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. Aus diesem Grund unterstützt das Klima-Bündnis das Vorhaben, Unternehmen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Sie müssen für negative Auswirkungen ihres Handelns sowohl auf die Menschenrechte als auch auf die Umwelt und das Klima verantwortlich gemacht werden und ihre Waren und Dienstleistungen entsprechend überprüfen. Weitere Informationen über die Zusammenhänge zwischen europäischen Importen, Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen in Brasilien finden Sie auf der Seite unserer letzten Veranstaltung, an der wir das Thema mit einem breiten Spektrum von Akteuren diskutiert haben.


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